Unerwartet

Unerwartet siehst du dich selbst ...

Unerwartet

Ein Traum: Da sind Straßen, bei denen die Pflastersteine uneben sind. Die Leute stolpern darüber und verletzen sich. Du hilfst, Wunden zu heilen. Deine Arbeit ist hervorragend, nur das eigentliche Problem bleibt – die Stolpersteine.

Du tust dein Äußerstes, um andere auf die Gefahren hinzuweisen, damit sie nicht mehr stolpern. Du versuchst auch, ihnen einen anderen Blick auf das Leben zu geben, damit sie mit Unglücken besser umgehen können. Du erklärst ihnen, wie sie sich auf den Straßen besser bewegen können. Viele sind froh über deine Aktivität. Du erfährst Respekt von vielen Seiten. Doch – die Steine bleiben so wie bisher.

Nun beginnst du damit, die Steine gerade zu richten, bei mehr und mehr Straßen. Dort stolpern die Leute nun nicht mehr. Man dankt dir für deine Hilfe. Du kümmerst dich jetzt um konfliktgeladene Beziehungen und Ungerechtigkeiten. Du stellst Ideale über deine eigenen Interessen. Und auch hier bist du erfolgreich. Doch dann … erlebst du, dass die Pflastersteine auf den Straßen wieder uneben werden.

Du versuchst zu ergründen, warum das so ist. Sachverständige erklären, dass es an den Bewegtheiten unter der Erdoberfläche liegt. Du erlangst profunde Einsichten.

Du beginnst, zu forschen und die Erdschichten zu studieren – und merkst, du dringst nicht durch zum Kern des Problems. Die Dinge entziehen sich deiner Kontrolle.

Verzweifelt lässt du dich zwischen die unebenen Steine fallen, den Blick ins Leere gerichtet … Und da geschieht Unerwartetes. Wie ist das möglich? Du hattest immer nur nach unten geschaut, entschlossen, die Dinge mit deinem Verstand zu lösen. Nun hast du für einen Moment alles losgelassen, und ohne es zu wollen, hast du nach oben geblickt. Und da ist ein strahlendes Licht. Es zeigt das Problem in neuer Perspektive, und auch dich selbst.

Die Strahlen des Lichts lassen dich auf neue Weise da sein. Du beginnst, dich von ihnen leiten zu lassen. So gut du kannst, arbeitest du mit dem Licht. Du erkennst Dinge als notwendig, die du vorher ändern wolltest. Du gehst daran, dich mehr und mehr vom Licht durchdringen zu lassen; du wirst ein anderer. Und hilfst Menschen, mit sich selbst und mit der Welt anders umzugehen. Den steinigen Boden lässt du so, wie er ist.

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Datum: Februar 3, 2019
Autor: Amun (Netherlands)
Foto: Alfred Bast

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