Die Suche nach wahrem Sinn

Die Suche nach wahrem Sinn

Er war jung, ein Teenager, und vor ihm lag ein Leben in einer Welt voller Möglichkeiten.

Er hätte glücklich sein können in einer Familie, mit seinen vielen, Freunden, einer guten Gesundheit und alles, was man sonst noch so braucht. Dennoch fühlte er sich immer ein wenig fehl am Platz, hatte keinen wirklichen Platz in der Welt.

Er fragte nach dem Sinn des Lebens. Welche Rolle spielte er in dieser Welt? Er spürte immer wieder, dass Gesundheit und Glück, wann und wo immer sie auftauchten, nicht vollständig und dauerhaft waren. Er fragte nach dem Sinn des Todes. Und viele andere ähnliche Gedakenmuster liefen durch seinen Kopf.

Die Antworten auf diese Fragen können sehr komplex sein. Und Gespräche mit anderen über diese Themen brachten nicht immer das Erhoffte, selbst wenn er mit einigen seiner Freunde sprach. Immer fühlte er sich einsam und traurig, und eigentlich hatter er keinen ersichtlichen Grund für seine Gefühle..

Wieder ein anderes Mal versuchte er zu verstehen, warum diese Fragen überhaupt durch seinen Kopf liefen und in seiner Seele hämmerten, wo es doch so viele andere gute und angenehme Anregungen gab, mit denen er sich beschäftigen und die er tun konnte.

Äußerlich schien alles in bester Ordnung zu sein, aber innerlich fühlte er eine Leere, die nicht gehen wollte.

Vor allem wenn er abends zur Ruhe kam, meldeten sich diese Fragen. Und weil keine Antworten folgten, schlief er oft gequält von ihnen ein.

Doch wenn er am nächsten Tag aufwachte, begrüßte ihn der Sonnenschein, das Bedürfnis zu lernen machte ihm Freunde. Diese Seite seines Lebens tröstete ihn und der Tag zog ihn mit sich auf seiner Bahn. In diesen Augenblicken dachte er: Alles ist gut, mein Leben ist gut, und ich müsste eigentlich zufrieden sein.

Dann kamen die Fragen zurück. Und obwohl er äußerlich ein „normales“ Leben zu führen schien, schien er doch nicht glücklich zu sein, fühlte er sich unvollständi.

 

Einmal, als er zu Bett ging, und lange über die Fragen nachdenken musste, schlief er erschöpft ein. Es fiel in einen traurigen und unruhigen Schlaf, und er träumte:

Im Traum rief er um Hilfe, bat um Hilfe, ohne genau zu wissen, von wem er sie eigentlich erwartete, wer ihm die dringend benötigten Antworten geben sollte. Und als nichts geschah, begann er zu weinte, weinte lange und viel.

Doch dann geschah etwas. Inmitten des leid- und qualvollen Traums spürte er, wie etwas neues in seiner Brust geschah. Ein seltsames Gefühl, es machte ihm keine Angst, wallte in seiner Brust auf. Er weinte weiter. Doch die Qual wandelte sich, jetzt war es ein Schrei der Erleichterung.

Er erkannte, dass die Fragen über den Sinn des Lebens, seine Rolle in dieser Welt und die vielen anderen Fragen ihre Schwere verloren auch wenn es noch keine Antworten gab. Im Gegenteil, es waren legitime und grundlegende Fragen mit denen man leben konnte.

Diese Erkenntnis brachte große Erleichterung. Er erkannte, dass er nach den Antworten suchen konnte, weil er sie nicht länger vermeiden oder fürchten musste und wollte. Diese Erkenntnis verlieh ihm eine Ruhe, die er nie zuvor empfunden hatte. Eine Ruhe, die nicht genau seine war, aber die ihn erfüllte. In diesem Moment wachte er auf und erkannte, dass diese sehr reale Erfahrung Teil eines Traums gewesen war! Er setzte sich im Bett auf und dachte über die Bedeutung dieses Traums nach, lange dachter er nach.

Obwohl er ihn nicht genau verstand, seine Bedeutung noch nicht erkannte, das „Engegefühl“ in seiner Brust noch nicht gewichen war, spürte er Erleichterrung.

Ihm wurde bewusst, dass er mitten in der Nacht aufgewacht und allein in seinem Zimmer lag, aber es schien ihm, dass er in einem anderen Raum lag in dem sich ein anderes Leben für ihn öffnen wollte. Ein anderes, vollständigeres Leben, das mehr Sinn ergab.

Von diesem Tag an war sein Leben zwar äußerlich scheinbar dasselbe, aber innerlich war er verwandelt. Er ging aufmerksamer durchs Leben, wacher, konnte ausführlicher über seine Zweifel nachdenken und spürte nicht mehr diese qualvolle Angst.

Er wusste noch nicht genau, welcher Weg auf ihn wartete und welche Gefahren damit verbunden sein würden. Er wusste nur, er würde das Abenteuer Leben, würde nach Antworten suchen, und etwas finden, dass seinem Leben wirklich Sinn geben könnte.

Share

LOGON Magazine

Bestellmöglichkeiten

über unseren Online-Shop oder per Email: shop@logon.media

  • Einzelheft 10 €, inkl. Versand (Ausland 14 €, inkl. Versand)
  • Einzelheft digital 4 €
  • Print-Abo 36 €, 4 Ausgaben/Jahr, inkl. Versand (Ausland 52 €), fortlaufend, Kündigung jederzeit möglich.
  • Digitales Abo 15 €, 4 Ausgaben/Jahr zum Download (pdf), fortlaufend, Kündigung jederzeit möglich.

Unsere neuesten Artikel

Post info

Datum: Mai 6, 2025
Autor: Group of LOGON authors (Brazil)
Foto: Christian Erfurt on Unsplash CC0

Bild: