Immer wenn ich aufgewacht bin …

Immer wenn ich aufgewacht bin …

Immer wenn ich aufgewacht bin, weiß ich: Ich habe nur eine Aufgabe – nicht wieder einzuschlafen. Wach zu bleiben und anderen beim Aufwachen zu helfen. Was für eine wundervolle Aufgabe!

Immer öfter habe ich das Gefühl, geschlafen zu haben. Immer öfter habe ich das Gefühl aufzuwachen. Immer öfter habe ich das Gefühl, eine andere zu sein als die, für die ich mich bislang gehalten habe. Aber wer bin ich?

Bin ich die, die in meinem Kopf denkt?

Oder die, die in meinem Inneren fühlt, sich freut über die Wunder der Natur, Angst hat vor dem Leiden und Sterben, die liebt und ablehnt und beurteilt und alles in ihre Schubladen verpackt, damit das Leben seine Ordnung hat?

Bin ich die, die morgens aufsteht und Tag für Tag die fast identischen Dinge tut wie einkaufen, kochen, essen, lesen, waschen, bügeln, Unkraut rupfen, Wohnung putzen, schlafen, träumen?

Bin ich die, die in meinem Körper lebt und durch die Augen hinaussieht in eine Welt, die sie nur ein bisschen versteht? Auf all die Menschen, die ihr zumeist fremd sind, selbst wenn sie sie schon jahrelang kennt? Bin ich die, die in ihrem Körper sitzt wie in einem Gefängnis und weiß: es gibt nur eine Pforte hinaus, die heißt Tod?

Immer wenn ich aufgewacht bin, weiß ich: Nein.  Das ist nicht alles, was ich bin. Ich bin ergriffen von einem, der in mir verborgen war. Er durchdringt mich. Wir sind eins in diesem Moment. Er hat in mir geschlafen, geträumt, und er ist in mir erwacht. Und ich mit ihm.

Immer, wenn ich aufgewacht bin, bin ich von seiner Kraft erfüllt, seiner Liebe, seinem Wort. Er spricht in mir das Wort der Ewigkeit: Ich bin der, der aus dem Licht gekommen ist und wieder zum Licht geht. Ich bin der Same, der die dunkle Erde durchbrochen hat, um dem Licht entgegenzuwachsen.

Ich bin der, der von seiner Sehnsucht gezogen wird Richtung Heimat, Ich bin der, der die Freiheit in sich trägt und der keine Grenzen mehr um sich duldet.

Ich bin der, dessen Geist allmächtig ist, den nichts aufhalten kann, der dir, der du mich im Erdenleben trägst, die Kraft gibt, furchtlos und mutig deinen Weg zu gehen und weder vor Gefahren noch vor Schmerz zurückzuweichen.

Ich bin der, der mit allem und allen verbunden ist und nicht ruhen kann, bis alle Wesen wieder von Licht erfüllt sind. Der dich mit bedingungsloser Liebe zu Gott und Mensch erfüllt und dir deinen wahren Lebensauftrag gibt.

Ich bin der, der dir den Namen „Mensch“ verleiht, Manas, wahrer Denker. Durch mich wirst du die Gedanken Gottes wieder erkennen und sie im Stoff verwirklichen.

Immer wenn ich aufwache, erwache ich in ihm, in der Vollkommenheit. Dann ist alles so, wie es sein soll. Ich wünsche nichts und brauche nichts als das, was ist. Ich will nirgendwo anders sein als da, wo ich bin. Ich will nichts anderes tun als das, was ich tue.

Das Licht scheint in der Finsternis, und durch ihn kann ich es sehen. Er strahlt durch mich hindurch. Er, der Lichtmensch, verwandelt alles in sanfter Unnachgiebigkeit in mir und um mich herum und in der ganzen Welt, ja im gesamten Kosmos, in Licht und Liebe. Er denkt nicht in Zeiträumen, er wartet und wirkt in liebevoller Geduld, bis auch der letzte Lichtfunke erwacht ist und seine lange, dunkle Reise durch die Materie beendet.

Immer wenn ich aufgewacht bin, weiß ich: Ich habe nur eine Aufgabe – nicht wieder einzuschlafen. Wach zu bleiben und anderen beim Aufwachen zu helfen. Was für eine wundervolle Aufgabe!

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Datum: Mai 9, 2024
Autor: Maria Amrhein (Germany)
Foto: girl-talib abdulla auf Pixabay CCO

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