Wenn aber einer den Schimmer wahrnimmt, den das Gute ausbreitet und wenn die Seele das von ihm Ausströmende in ihr Inneres empfängt, dann wird sie in Erregung versetzt, wird in den Taumel der Leidenschaft zum Guten, zum Einen gerissen und von Sehnsucht angestachelt. Dann entsteht die Liebe, das Liebesverlangen.
Wenn also von Jenem her gleichsam ein wärmender Strahl in die Seele dringt, dann erstarkt sie und wird wach. Dann wird sie wahrhaft beflügelt und schwingt sich empor zum Guten, und zwar mit Hilfe des Guten, das ihr das Liebesverlangen, die Liebe eingab.
Es gilt, seine Seele dem Geist anzuvertrauen, damit sie das, was jener sieht, in voller Wahrheit aufnehmen kann, damit sie also mit Hilfe des Geistes das Eine schauen kann, ohne irgendeinen Zusatz von Sinneswahrnehmung, ohne also von irgendwoher noch etwas anderes in die Wahrnehmung hineinzulassen. Es gilt, mit reinem Geiste, ja mit der obersten Schicht des Geistes, auf das Reinste zu schauen. So kannst du Gott schauen.
Wenn du diesen Anweisungen folgst und ganz stille wartest, bis Jener erscheint, dann wirst du, bzw. dein geistiges Wesen, mit Kraft erfüllt und ganz überstrahlt, denn Jener ist dir nahe. Du kannst dann ein Licht schauen, das nicht ein anderes an einem anderen ist, sondern selber und für sich allein und selbstständig ist und mit einem Schlag in Erscheinung tritt.