„Immer ist die wichtigste Stunde
Die gegenwärtige:
Immer ist der wichtigste Mensch,
der dir gerade gegenübersteht.“
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Selbstliebe?
Das klingt erst einmal egoistisch.
Welches Selbst von mir kann ich wirklich lieben?
Und was heißt Liebe in diesem Zusammenhang überhaupt?
Wenn ich mich selbst betrachte und erforsche, so stoße ich schnell
auf eine Reihe von Teil-Selbsten, die mich ausmachen.
Einige haben sich herausgebildet aus positiven und lebensbejahenden Erfahrungen, andere aus verletzenden und traumatischen Erlebnissen.
Und was erst bringe ich aus früheren Leben mit?
Wie oft war ich Täter, wie oft Opfer?
Wie viel Schuld habe ich auf mich geladen, wie viel Last wurde mir aufgebürdet?
Das alles in mir wird in irgendeiner Form an die Oberfläche wollen, will einen Lebensausdruck finden, will erkannt und aufgelöst sein.
Und was ich in mir finde,
finde ich auch in meinen Mitmenschen.
Was ich in meinem Mitmenschen finde,
finde ich auch in mir.
Was ich also in mir erkenne, erkenne ich in meinem Nächsten und als Ursache und Prinzip im ganzen Universum.
Das ist die Selbstliebe, die Meister Eckart meint und die ja auch im Neuen Testament mit den Worten aus der Bergpredigt „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ausgedrückt wird.
Erst wenn ich in dieser Liebe stehe, stehe ich in der Wirklichkeit.
Erst dann kann ich mein Gegenüber wirklich verstehen.
Ich erinnere mich, dass bei einem indigenen Volk in Amerika das Wort für „Lieben“ „Verstehen“ ist.
Radikale Selbstliebe – was für eine Aufgabe!
Alles in mir annehmen, alles Schöne und Lebendige, alle Abgründe und Untiefen, alle Tugenden und Untugenden.
Denn allein das Vertrauen in die uneingeschränkte Liebe des göttlichen Kosmos kann all dies auflösen in eine Liebe für ALLE und ALLES.