Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.
Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen,
uns so vom großen Sturm bezwingen, –
wir würden weit und namenlos.
Musik
Die Welt ist lau geworden, flach.
Das Leben so vieler Menschen verläuft an der Oberfläche der Dinge.
Wann kommen wir endlich in die Tiefe?
Ich ringe darum.
Ich finde, dass alles davon abhängt.
Denn mein Leben ist sinnlos, wenn ich nur an der Oberfläche bleibe.
Ich erlebe etwas, was mich erschüttert.
Da ist etwas in mir, das mit mir ringt.
Etwas Großes.
Zunächst war es eine wachsende Unruhe.
Ich habe mich abgelenkt, habe Abwechslung gesucht.
Doch die Unruhe blieb, ich wurde sie nicht los.
Dann habe ich sie bejaht,
habe mich auf sie eingelassen.
Sie zwingt mich dazu, nach dem Sinn meines Lebens zu suchen.
Und dann begann sich etwas zu ändern.
Ich sehe die Welt nun mehr und mehr mit anderen Augen.
In mir sind innere Augen, wie in jedem Menschen.
Sie müssen sich nur entwickeln.
Und jetzt gelingt es mir immer besser, die Dinge auch mit dem Herzen zu sehen.
Für das, was ich dann erlebt habe,
passen die Worte von Rilke:
Es war so, dass ich es nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.
Wir taumeln durch die Welt in Blindheit,
und in unserer Tiefe ist das Göttliche.
Wir füllen uns an mit Dingen
und verstopfen dadurch den Zugang zum Göttlichen.
Doch dann regt es sich plötzlich.
Und alles, was im Weg steht zwischen ihm und mir,
gerät ins Wanken.
Ein Sturm beginnt.
Was ich im Äußeren aufgebaut habe, wird erschüttert.
Meine Bekannten sprechen von Katastrophen.
Sie bedauern mich.
Doch ich spüre, an meinem Leben wird gearbeitet.
In mir wacht etwas auf und ringt mit mir.
Kann ich es willkommen heißen?
Bin ich bereit, mich von ihm bezwingen zu lassen?