Wer rechnet unseren Ertrag? Wer trennt
als dass sich eins im anderen erkennt?
Als dass an uns Gleichgültiges erwarmt?
O Haus, o Wiesenhang, o Abendlicht,
auf einmal bringst du’s beinah zum Gesicht
und stehst an uns, umarmend und umarmt.
Durch alle Wesen reicht der eine Raum:
Weltinnenraum. Die Vögel fliegen still
durch uns hindurch: O, der ich wachsen will,
ich seh hinaus, und in mir wächst der Baum.
Ich sorge mich, und in mir steht das Haus.
Ich hüte mich, und in mir ist die Hut.
Geliebter, der ich wurde: an mir ruht
der schönen Schöpfung Bild und weint sich aus.
Musik
Seitdem ich versuche, der Stimme meines Innern zu folgen,
seitdem ich meine innere Wahrnehmung schärfe,
nehme ich alles auf neue Weise wahr.
Ich erlebe das Atmosphärische intensiver.
Ich spüre mehr von dem, was sich abspielt zwischen mir und anderem.
Ich erspüre die Kräfte, die in einer Beziehung wirken.
Und ich erlebe, dass die Dinge in der Natur sich mir zuwenden,
wenn ich mich auf sie einlasse.
Sie scheinen zu merken, dass sich in mir eine Tür geöffnet hat.
Sie treten ein in einen Raum der Beziehung, den ich öffne.
Ich kann mich auf einen Baum einlassen,
und wenn ich geduldig bin, merke ich,
dass ein Kräftefluss entsteht zwischen mir und ihm.
Ein Beziehungsraum füllt sich.
Manchmal denke ich, der Baum richtet eine Botschaft an mich.
Mein Gefühl sagt mir:
Die Dinge wollen etwas von mir.
Sie wollen in mein Erleben eintreten.
Ich soll ihnen Raum schaffen in mir.
Sie wollen in die Dimensionen meines Innern eintreten,
in die Tiefe, in die ich reiche.
Denn das wirkt zurück auf sie.
Rilke sagt:
O Haus, o Wiesenhang, o Abendlicht,
auf einmal bringst du’s zum Gesicht.
Ich muss daran denken, dass für kleine Kinder
alles in der Natur lebendig ist.
Sie spüren das Beseelte von allem.
Habe ich eine neue Aufgabe empfangen?
Habe ich einen Ertrag einzubringen, einen Ertrag meines Lebens?
Ich beginne, in seelischen Räumen zu erwachen.
Rilke spricht vom Weltinnenraum.
Die Natur drängt in mich hinein.
Will sie durch mich im Weltinnenraum erwachen?