Höre, mein Herz, wie sonst nur
Heilige hörten: dass sie der riesige Ruf
aufhob vom Boden; sie aber knieten,
Unmögliche, weiter und achtetens nicht:
So waren sie hörend. Nicht, dass du Gottes ertrügest
die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre,
die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet.
Musik
Ich merke, dass mein Inneres wie ein Abgrund ist.
Und ich schrecke zurück vor ihm.
Ich kann verstehen, dass die Menschen mehr an der Oberfläche bleiben wollen.
Sie haben Angst vor der Tiefe ihres Innern,
unbewusste Angst.
Auch ich habe Angst.
Aber was heißt das?
Ich versuche, mir klar zu machen:
Ich habe Angst vor dem, der ich wirklich bin.
Diese Tiefe, dieser Abgrund, das bin ich auch, das gehört auch zu mir.
Und ich spüre, dass mein Leben von dort herkommt,
dass dort die Quelle meiner Lebenskräfte ist.
Ich soll den Weg zu dieser Quelle wagen.
Das sagt mir die Unruhe, die in mir ausgebrochen ist.
Zum Glück habe ich Menschen gefunden,
denen es so geht wie mir, suchende Menschen, fragende Menschen.
Sie sind mir eine Hilfe.
Mein Innerstes reicht in eine andere Welt, in eine transzendente Welt.
Daraus klingen Verheißungen hervor.
Sehnsucht entsteht in mir.
Im Ursprung sind wir alle eins.
Sollten wir dieses Einssein nicht erwecken?
Aber der Ursprung ist zu machtvoll.
Wir sind im Innern eine Himmelsmacht.
Das kann uns überwältigen.
Deshalb halten wir uns an der Oberfläche fest,
an dem, was wir sehen, was wir berühren und greifen können.
Aber all das Schöne, was wir hier erleben, ist nur ein Abglanz
des wirklich Schönen, das in uns ist.
Der innere Engel erscheint mir als schrecklich.
Und doch lausche ich nach Innen.
Ich kann gar nicht anders.
Ich vernehme die Stimme des Größeren in mir.
Eine machtvolle Stille, ein riesiger Ruf.
Ohren entwickeln sich in mir, von denen ich gar nicht wusste,
dass ich sie besitze.
Die Stille enthält eine Nachricht für mich.
Sie kommt zu mir – ununterbrochen.