Wenn die Seele voll wahrer Sehnsucht ist, gibt es Felder der Fülle, wo sie mit den Samen und Körnern vollkommener Blumen gesättigt werden kann.
Samen und Körnern, deren Öle das Herz und den Geist salben.
Ackerböden sind aufgrund der Übernutzung immer weniger geeignet, und sie verarmen an natürlichen Nährstoffe werden immer kraftloser. Diese Auszehrung führt zu immer schlechteren Erntequalität. Die Quantität kann zwar aufrecht erhalten werden, aber die Qualität reicht nicht mehr aus, um den Hunger zu stillen oder eine ausgewogene „Gesundheit“ zu gewährleisten.
Ähnlich verhält es sich mit Wörtern. Auch sie verlieren an „Gewissheit“ und „Gewicht“, und unser Sprechen verwandelt sich in sinnloses, leeres Gerede. Wir werfen mit unseren Worten um uns, und wie beim Leeren eines Mülleimers überhäufen wir uns gegenseitig mit ihrem Schmutz und ihrer Verwesung. Wir wollen uns von ihrem fauligen Gestank befreien, aber die Worte haften an unseren Seelen wie Staub und Schmutz, und ein Gefühl der „Sauberkeit“ wird immer seltener.
Unser Klatsch, unsere Kritik und unsere Anschuldigungen kleben an uns wie ein Taschentuch, das versehentlich mit schwarzer Wäsche gewaschen wurde, und hinterlassen überall winzige, unauslöschliche Flecken. Und wie der Raubbau in unserer Landwirtschaft umgeben wir uns mit Ideen, denen es an Substanz fehlt, die keine guten Früchte tragen, die Nährstoffarm und schwer verdaulich sind.
Wenn die Seele voll wahrer Sehnsucht ist, lebt sie in Feldern der Fülle, auf denen sie mit Samen und Körnern vollkommener Blumen gesättigt werden kann, deren Öle das Herz und den Geist salben.
Wie die Sonnenblume, sie hat viele Reihen von kunstvoll angeordneter Samen in ihrer Krone. Ihr ganzes Leben lang wendet sie ihr Gesicht der Sonne zu und verwandelt sich von einer einfachen gelben Blume in einen nussigen Schatz, bis ihre Öle schließlich zu den lebendigen Früchten ihrer Selbstaufopferung werden. Das ausgepresste Öle glänzt wie das Gold der Seele.
Es ähnelt dem spirituellen Weg wenn wir in der Bibel lesen: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Wenn das Öl durch die Seele raffiniert wird und rein genug ist, kann es das Herz und den Geist mit seiner Aufopferung nähren und beleben.
Wenn der Same aus der Echtheit entsteht, nährt er andere und kann weiter zum goldenen Öl als Ausdruck seiner reinen Essenz destilliert werden.
Der Same aus der Unreinheit und Unehrlichkeit ist unfruchtbar und kann mit unserem „Ego“ verglichen werden.
Wenn der Same des Egos zur Gewinnung von Öl ausgepresst werden soll, so wird er zerdrückt und das Ergebnis sind nur leere Schalen und Stroh.
Der wahre Same wird am Baum des Lebens geboren, und in ihm ist die Kraft des Anfangs, das Wort der Schöpfung, verborgen in der Erde eines namenlosen Gottes.
Das Wort des Anfangs auszusprechen bedeutet, das eigene Ego zum Schweigen zu bringen.
Sich innerlich auf seine Ausstrahlung einzustimmen ist wie die Sonnenblume, die in den Strahlen der Sonne badet und sich von ihrem Licht und ihrer Wärme nährt.
Das Wort des Anfangs spricht eine universelle Sprache, die jeder Mensch verstehen kann. Dieses Wort ist nahrhaft, stärkend und stillt jeden Hunger.
„Nehmt und esst; es wird bitter in eurem Magen, aber süß wie Honig in eurem Mund sein.“ (Offb. 10:9)
Die Apokalypse ist nicht das Ende, sondern vielmehr die Schöpfung und Erfüllung des Anfangs.
Die sieben Engel der Bibel, die in die Posaune blasen, sind die sieben Diener der geistigen Menschheit, die die falschen Körner zertreten und die Körner der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Weisheit und der Liebe aufrichten werden.
