und wir feiern den Kreis.
Jede Wendung der Winde
war mir Wink oder Schrecken;
jedes tiefe Entdecken
machte mich wieder zum Kinde –,
und ich fühlte: ich weiß.
Oh, ich weiß, ich begreife
Wesen und Wandel der Namen;
in dem Innern der Reife
ruht der ursprüngliche Samen,
nur unendlich vermehrt.
Dass es Göttliches binde,
hebt sich das Wort zur Beschwörung,
aber, statt dass es schwinde,
steht es im Glühn der Erhörung
singend und unversehrt.
Musik
Wir sind solche Winzlinge,
und wir werden von so vielen Kräften und Gewalten beherrscht,
die uns an die Außenseite der Dinge binden wollen.
Und doch ist in uns etwas Großes.
In jedem Menschen ist etwas Großes verborgen.
Alles, was ich wahrnehme, kann ich tief in mich aufnehmen
und ich kann es dem Gott geben,
aus dem heraus es entstanden ist,
dem Gott, der sich in meiner Tiefe regt.
Das Göttliche eines Baumes, einer Grotte,
eines Tieres – es ist auch in mir.
Das, aus dem heraus die Welt entstanden ist
und immer weiter entsteht,
es ist auch in mir.
Ich vollende den Kreislauf der Schöpfung.
Ich tue es „bebend mit Armen voll Schwäche“,
sagt Rilke.
Zusammen mit dem Göttlichen
feiere ich den Kreis der Schöpfung.
Und mir wird klar, dass ich weiß,
dass ein inneres Wissen in mir lebt.
Ich entdecke: ich weiß.
Nicht die Dinge, die ich in der Schule gelernt habe.
Die Augen des Kindes sind in mir erwacht,
die Augen der Seele,
die das Göttliche schauen.
Im äußeren Leben bin ich alt geworden,
ich gelange an ein Ende.
Doch im Seelischen bin ich Kind geworden.
Mein Leben ist ebenfalls ein Kreis.
Im Innern herangereift,
habe ich den Ursprung gefunden, den Anfang
den Samen des Ursprungs in mir.
Durch mein Leben hat er sich vermehrt.
Die Namen vieler Dinge, ihr Wesen wandelt sich durch mich.
Ich erhöhe sie, sie erglühen in der höheren Seelenschwingung.
In mir und in den Seelenwelten beginnen sie zu singen.
Ich erlebe, wie das Wort der Schöpfung erklingt, in mir und in allem.