Den Mut haben, loszulassen

Den Mut haben, loszulassen

Der erste Schritt ist der Mut, loszulassen.

In der heutigen Medien aller Art werden viele Ideologien vorgestellt und diskutiert. Abermillionen Worte werden gesprochen oder geschrieben und ihnen gewidmet. Unzählige Redaktuere recherchieren dafür Tag für Tag, jede Minute rund um die Uhr.

Eine Fülle von Ideen und Gedanken bewegen sich in die verschiedensten ideologischen Richtungen und produzieren jeden Tag neue Ideen und Vorschläge für ein besseres Leben. Eine Bombardement von Texten, geschrieben oder gesprochen, die manschmal hilfreich oder auch hinderlich sein können.

Wir können uns einigen der vielen Angebote hingeben und uns tagelang und nächtelang darin vertiefen, uns vielleicht sogar in den Gedankengebäuden verlieren. Aber die Beschäftigung scheint endlos zu sein, da jedes Wort, jede neue Idee sich ständig verändert, formuliert und umformuliert werden kann, bis es am Ende vielleicht nichts mehr zu sagen gibt.

Das könnte ein guter Zeitpunkt sein, um innezuhalten, um loszulassen. Doch in der Regel tun wir das gerade nicht, denn im nächsten Moment kommt schon wieder eine neue Idee um die Ecke, um den freigewordenen Platz einzunehmen, und schon beginnt es von vorne. Irgendwann werden wir vielleicht doch desillusioniert und ermüden vor dem Prozess, immer wieder etwas Neues, Interessantes zu erfassen, all seine Möglichkeiten auszuloten, uns daran satt zu sehen und zu hören und es wieder durch etwas Neues zu ersetzen. Vielleicht. Phasenweise scheint es ein  fortwährender Prozess zu sein, der viel Zeit in Anspruch nehmen kann.

Loslassen geschieht oft, wenn wir die Sinnlosigkeit von etwas entdecken, sei es eine Idee, eine Einstellung, ein physischer Gegenstand, ein Interesse an einem Hobby – oder eine Person. Wir haben einen Sättigungspunkt erreicht, unsere Wünsche sind erfüllt und wir können alles oder jeden friedlich hinter uns lassen und weitergehen – es sei denn, es gibt etwas oder jemanden, der uns dazu zwingt, und dann entsteht ein Konflikt, ein innerer Konflikt.

Ein Teil von uns möchte weitermachen, ein anderer Teil wird gewaltsam dazu gedrängt, aufzuhören, loszulassen. Meistens durchlaufen wir diesen Prozess täglich in der Welt, in der wir leben, die uns umgibt. Und meistens sehen wir das nicht, verstehen es nicht oder erkennen seine Auswirkungen nicht. Unbewusst machen wir weiter. So manche Situation, der wir auf diese Weise begegnen, kann sehr traumatisch sein, kann Trauer, Kummer oder sogar Krankheiten verursachen. Das führt zu inneren Veränderungen, die ebenfalls unbeachtet bleiben. Aber sie finden statt, ob wir sie wahrnehmen oder nicht.

Diese ständige Wiederholung führt zu einem Sättigungspunkt. Das daraus resultierende Loslassen folgt einem eigenen Prozess, ganz unabhängig von den äußeren Ereignissen, und kann uns objektiv betrachtet die Möglichkeit bieten, innerlich eine neue Perspektive zu erkennen.

Wir werden vielleicht in einem erten Schritt abgestumpft, desillusioniert, mit dem Leben im Allgemeinen unzufrieden. Dann verstärkt sich die Bereitschaft loszulassen, sich zu lösen und einen neuen Weg zu finden. Und wenn wir ausreichend desillusioniert sind, unseren Zustand nicht mehr ertragen können, ermöglicht diese Sättigung der Erfahrungen eine Loslösung und eine neue Offenheit. Es entsteht ein Raum in uns, in dem sich ein neuer Weg zeigen kann.

Er ist keine weitere neue Idee, Aktivität oder Person (obwohl nicht ausgeschlossen ist, dass all dies eine Rolle spielen kann), sondern als eine neue Richtung, eine neue innere Ausrichtung. Eine Abkehr von der alten Art, Dinge anzugehen, dem Leben zu begegnen, und eine Hinwendung zu einer neuen Richtung, die aus unserem Inneren kommt und für einen jeden von uns einzigartig ist.

Das erfordert Mut, das bisherige loszulassen. Es mag viel Mut erfordern, den Wechsel vom Alten zum Neuen zu vollziehen, vielleicht auch Trauer oder sogar Angst erzeugen, aber wir müssen es tun – um unseretwillen, um der Menschheit willen, um der Zukunft unseres Planeten willen.

Die Möglichkeit, sich vom Alten zu lösen und Neues zu beginnen, ist immer vorhanden. Wenn wir diesen Prozess erkennen und mutig den ersten Schritt wagen, ist es alles, was von uns verlangt wird. Der Rest folgt aus diesem ersten Schritt, geleitet von einem über viele Inkarnationen erworbenem inneren Wissen.

Man kann den Menschen nur immer wieder ermuntern: Finde den Mut in dir und mache den ersten Schritt.

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Datum: Mai 14, 2025
Autor: Pam Wattie (Australia)
Foto: Alexander JT on unsplash CCO

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