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Das ist so, weil das Leben aus seinem eigenen Grund lebt
und aus seinem Eigenen quillt,
deshalb lebt es ohne Warum, indem es sich selbst lebt.
Wenn einer nun einen wahren Menschen,
der da aus seinem eigenen Grunde heraus handelt,
fragte: Warum tust du deine Taten?,
und wenn er aufrichtig antworten sollte,
dann spräche er nichts als: Ich tue sie, damit ich sie tue.
Der gegenwärtige Moment ist das Fenster, durch das Gott in das Haus meines Lebens schaut.
Dieser Moment – Wer bin ich in diesem Moment?
Wer ist es, der in diesem Moment auf mich schaut, auf das Haus meines Lebens?
Wie ist dieses Haus meines Lebens, meines Ichs, gebaut?
Wie stabil fühlt es sich heute an?
Wie zerbrechlich, wie beweglich?
Kann es wirklich nur diesen einen gegenwärtigen Moment geben, wo doch das Fundament meines Lebens schon so alt ist?
Gebaut von meinen Eltern und Großeltern, mit dem Mörtel des Karmas zahlreicher Leben vor diesem meinem Leben.
Wie schief einige Mauern meines Hauses gebaut sind, wie viele dunkle Kellergewölbe verbergen sich in den Tiefen der Fundamente?
Und Fenster in alle Richtungen, Lichtöffnungen in allen Größen, die alle nur eines zu rufen scheinen: „Lass Licht in dieses Leben. Durchleuchte es mit deiner hellen Klarheit!“
Gott schaut in das Haus meines Lebens!
Jetzt, in diesem gegenwärtigen Moment.
Ich öffne die Fenster meiner Seele und lasse Licht und Luft hinein.
Licht und Atem,
Leben und Klarheit,
– all das bin ich
– all das ist Gott,
in diesem einen Moment.
Und nun scheinen mir die Worte „Ich lebe um zu leben“ und „Das Leben quillt aus seinem Eigenen heraus“ tatsächlich wahr zu sein.
Zuerst finde ich sie zu einfach, nahezu provokant undifferenziert.
Doch in einem sehr gegenwärtigen Moment, in dem Atem, Klarheit und Licht tatsächlich in meiner Seele anwesend ist, verstehe ich es: Dieses Leben lebt aus sich selbst heraus, ist sinnvoll und richtig.