Die allergrößte Freiheit aber soll dies sein,
dass der Mensch all seine Selbstheit vergesse
und mit allem was er ist,
in den grundlosen Abgrund
seines Ursprungs zurückfließe.
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Heute morgen nach dem Aufstehen schaute ich in den Spiegel, sah mein vertrautes Gesicht und da war sie plötzlich wieder, diese uralte und doch so immer präsente Frage:
„Wer bin ich eigentlich wirklich?“
Wer bin ich hinter diesem Gesicht, das mich jetzt fragend anblickt?
Und wer stellt eigentlich diese Frage nach dem Ich – oder sollte ich besser sagen, nach dem in der Tiefe liegenden, eigentlichen Selbst?
Aus welchem Seelengrund kommt die Frage nach dem Sein, dem wirklichen Sein?
Meister Eckart stellte vor 700 Jahren in seinen Schriften und Predigten diese Frage und beantwortete sich mit einer radikalen Forderung:
„Wenn du dem nahe kommen willst, was du eigentlich bist, von deinem Urgrund her, von deiner göttlichen Abstammung her – dann musst du alles loslassen, was du jetzt zu sein denkst.
Alles loslassen?
Das sagt sich leicht, vom Lassen und Loslassen wird auch heute viel geredet.
Meister Eckart hat es so radikal gesagt: Selbst die Frage nach Gott musst du loslassen.
So lange die Frage noch da ist, ist noch eine Trennung in dir zwischen deiner Seele und Gott.
Gib selbst das Bestreben, Gott zu folgen oder seinen Willen zu erfüllen, auf.
Kein Wollen, kein Wissen, nur noch pures Sein.
Denn Gott selbst ist ein dauerndes Fließen, ein „Werden ohne Werden“, nur im konkreten Augenblick kann Gott erfahrbar sein.
Dann ist Gott ein Nichtgott, eine Nichtperson, ein Nichtbild, pures Leben, pure Energie, reiner Geist.
Also: Womit fange ich an?
Was muss ich lassen, was loslassen?
Vielleicht führt mich schon allein die Frage zu mir Selbst, zu meinem Wahren Selbst.