Weltfremd

Weltfremd

Die künstliche Intelligenz ist tote Intelligenz; aus ihr kommen prinzipiell – auch wenn sie noch so genial zu sein scheint – keine Zukunftsimpulse.

Der in ihr liegende Geist sagt: Wie es war, wird es wieder sein. Zukunftsimpulse kommen einzig und allein aus dem lebendigen, im gegenwärtigen Hier und Jetzt aktiven Denken und Wollen des Menschen.

Symptom

Eine Jugendherberge im Harz. Sie ist groß, modern ausgerüstet und bietet den Jugendlichen ein riesiges, teilweise bewaldetes Spielgelände, einen Sportplatz, einige Tischtennisplatten usw.; es ist ideales Frühlingswetter, die Sonne scheint und die Lufttemperatur ist angenehm. Die Herberge ist ausgebucht, 210 Jugendliche haben eine Unterkunft gefunden; aber das riesige Gelände wird nur von einer einzigen Klasse genutzt. Alle anderen Schülerinnen und Schüler saßen vor oder im Haus und waren mit ihrem Smartphone beschäftigt. Und warum verhielt sich diese eine Klasse anders? Ganz einfach: Die Kinder mussten ihre Smartphones zu Hause lassen; ihre Klassenfahrt war handyfrei!

Diese Begebenheit, von der eine sichtlich schockierte Lehrerin berichtete, ist eines der unübersehbar vielen Symptome, die zeigen, dass die heranwachsende Generation – und nicht nur sie – sich dem realen Leben entfremdet und ins Virtuelle abwandert.

Welt 2.0

Im Schatten von ChatGPT wurde eine weitere bedeutende Entwicklung vorgestellt, die jedoch sehr viel weniger Aufmerksamkeit erregte als der Textgenerator. Das IT-Unternehmen Apple präsentierte im Juni 2023 seine Mixed-Reality-Brille „Vision Pro“. In diesem MR-Headset hat der Mensch wenige Zentimeter vor den Augen zwei hochauflösende Bildschirme, die ihm ein Stereobild liefern. Dadurch erhält der Mensch den Eindruck, eine dreidimensionale Welt zu sehen. Zwei Stereo-Lautsprecher über den Ohren unterstützen diese Illusion. Er vermeint, seine Umgebung zu sehen, in welche die Inhalte eines Computerdisplays integriert sind. Das Gerät von Apple enthält mehrere Mikrofone und zwölf Kameras, die einerseits die Außenwelt live aufnehmen und andererseits auch die Augenbewegungen, die Bewegung der Hände und Finger verfolgen. Dadurch ist es möglich, die Abläufe auf den beiden Bildschirmen allein durch Handgesten und Blicke, darüber hinaus auch durch Sprache zu steuern. Apples MR-Headset lässt sich mit einem anderen Computer koppeln, sodass man dessen Bildschirm im Raum vor sich in Großformat zu sehen vermeint. Mit diesem Gerät lässt sich nun alles Mögliche machen: berufliche Arbeiten am Bildschirm, Surfen im Internet, 3-D-Fotografie, gemütliche Kinoabende mit 3-D-Filmen, Computerspiele usw.

Mit diesem Gerät ging Apple einen weiteren technischen Schritt in die Richtung, die Satya Nadella, der CEO von Microsoft, 2018 als Ziel seines, aber auch anderer Unternehmen beschrieb:

„Mithilfe gemischter Realität erzeugen wir das ultimative Computererlebnis, in dem Ihr Sichtfeld zur Computeroberfläche wird und Ihre digitale mit Ihrer physischen Welt verschmilzt“ (Nadella 2019, S. 7).[1]

Anne Marie Engtoft Larsen, die Vertreterin der dänischen Regierung gegenüber der globalen Tech-Industrie, ist der Auffassung:

„Die externen Geräte zum Erleben von VR [Virtual Reality, EH], AR [Augmented Reality, EH] und MR [Mixed Reality, EH] werden sich in den nächsten Jahren unaufhaltsam weiter entwickeln und könnten letztlich veralten und von in den Körper integrierter Technologie („Wetware“) verdrängt werden“ (Engtoft Larsen 2019, S. 258).[2]

Engtoft Larsen meint damit, dass es eines Tages möglich sein wird, „dass die VR aus dem Gehirn gesteuert wird“ (Engtoft Larsen 2019, S. 258). Dies ist zwar gegenwärtig noch nicht realisierbar, aber man experimentiert bereits seit einigen Jahren damit, das Gehirn von Menschen direkt mit Computern zu vernetzen.

Auch Yobie Benjamin, Mitgründer der Firma Avegant (USA) beschreibt das Ziel dieser Entwicklung  sehr klar: „Am Ende werden die Unterschiede zwischen AR und VR vermutlich verschwinden“ (Benjamin 2019, S. 262).[3] Das bedeutet, dass wir in der Welt 2.0 nicht mehr zwischen Virtualität und Realität unterscheiden können – das ist aber nichts anderes als ein Realitätsverlust.

Spaltung

Dieser Realitätsverlust wiegt schwer, denn er beruht auf einer Art Spaltung des Menschen. Wie ist das gemeint?

Mit ein wenig Aufmerksamkeit kann man es an sich selbst bemerken, wenn man beispielsweise einen Film anschaut. Schon nach kurzer Zeit ist man dem Bildgeschehen ganz hingegeben und verliert alles um sich her aus dem Blick – auch sich selbst. Im Extrem ist das zu beobachten, wenn man mithilfe eines VR-Headsets einen virtuellen Raum „betritt“. Dann sind Auge und Ohr vollständig an einen computergenerierten Erlebnisbereich hingegeben, während die übrigen Sinne, vor allem diejenigen, durch welche der eigene Leib in der realen Welt verankert ist (Tastsinn, Wärmesinn, Bewegungssinn usw), nach wie vor die reale Welt erleben. Das, was Auge und Ohr erfahren, hat mit dem, was die übrigen Sinne erleben, nichts zu tun. Man kann sich im virtuellen Raum beispielsweise durch Google Earth in der Nähe des Nordpols befinden, während man eigentlich in seinem warmen Zimmer sitzt und nicht bemerkt, dass man etwas schwitzt. Der Sinnesorganismus des Menschen ist gespalten.

Das Bewusstsein ist von den Erlebnissen der virtuellen Welt erfüllt, während das Leiberlebnis im Dunkel der Nichtbeachtung versinkt. Der Mensch verliert sozusagen seinen Leib.

Vernachlässigung des Leibes

Was der Informatiker Joseph Weizenbaum schon in den 1970er-Jahren von den zwanghaften Programmierern berichtete (Weizenbaum 1978, S. 160f.)[4], bestätigte in den 1990er-Jahren die Psychologin Christel Schachtner in einer Untersuchung von Softwareentwicklern und Jugendlichen, die viel Zeit mit dem Computer verbringen. Sie fand in ihrer Studie klare Hinweise, dass Menschen, die viel Zeit mit dem Computer verbringen und eine intensive Beziehung zu ihm haben, das Gefühl für ihren Leib verlieren. Sie haben weniger Interesse an guter Ernährung und körperlicher Tätigkeit ‒ der eigene Leib wird vor dem Computer vergessen (Schachtner 1993, S. 152ff.).[5]

Durch Schachtners Studie angeregt, unternahm die Theologin und Computerwissenschaftlerin Anne Foerst in den USA eine vergleichbare Untersuchung. Dabei stellte sie ähnliche Effekte fest und resümiert,

„dass das Gefühl der Entkörperlichung, das die Menschen in der westlichen Welt über Jahrhunderte geformt hat, oft durch die tägliche Benutzung von Computern verstärkt wird“ (Foerst 2008, S. 98).[6]

Die Vernachlässigung des Körpers, das Vergessen der Bedürfnisse des eigenen Leibes sind heute weit verbreitet. Gegenwärtige Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass schon Kinder und Jugendliche die Alarmsignale ihres Körpers während der langen Zeiten, die sie vor Bildschirmen verbringen, nicht beachten, denn viele von ihnen klagen über gesundheitliche Probleme: 33 % über Nackenbeschwerden, 24 % über trockene und juckende Augen, 19 % über Schmerzen in Unterarmen und der Hand. Intensive Nutzer digitaler Endgeräte haben Störungen bei der Wahrnehmung ihres Körpers, ein doppeltes Risiko für Depression, ein deutlich höheres Risiko für eine Angststörung sowie ein höheres Risiko für Einsamkeitserlebnisse (Bauer 2023, S. XX).[7] Andere Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche sich weniger bewegen als in früheren Jahrzehnten und dementsprechend auch die Fähigkeit, ihren Leib geschickt zu bewegen, abnimmt.[8]

Wenn der Mensch sich seinem Leib entfremdet, dann auch der Welt. Denn Leib und Welt gehören untrennbar zusammen. „Der Leib ist die Natur, die wir selbst sind“, sagte der Philosoph Gernot Böhme (Böhme 2003, S. 63);[9] der Phänomenologe Merleau-Ponty formulierte es poetisch: „Der eigene Leib ist in der Welt wie das Herz im Organismus: er ist es, der alles sichtbare Schauspiel unaufhörlich am Leben erhält, es innerlich ernährt und beseelt, ein einziges System bildend“ (Merleau-Ponty 1966, S. 239).[10]

Ausgleichende Gewichte

Die Bildschirmtechnologien sind Teil unserer Kultur. Sie bieten enorme Möglichkeiten, wenn man sie sinnvoll zu nutzen weiß und werden gefährlich für das menschliche Sein, wenn man es unterlässt, durch Eigeninitiative ausgleichende Fähigkeiten zu üben. Das sind beispielsweise die Disziplin, den Verführungen der Bildschirmräume entsagen zu können, das Vermögen, etwas aufmerksam beobachten zu können und fähig zu sein, an Vorgängen des Lebens ein ehrliches Interesse zu entwickeln. Man könnte auch sagen: Die Erscheinungen der realen Welt lieben zu können, ist das ausgleichende Gewicht, das hilft, der Versuchung zur Weltfremdheit gewachsen zu sein.

Vor allem aber müssen wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass alles, was der Mensch als seelisch-geistige Tätigkeit vollzieht, immer eine subtile Wirkung auf den Leib hat. Die von dem Medizinsoziologen Aaron Antonovsky entwickelte Salutogenese geht von der Entdeckung aus, dass das Kohärenzgefühl ‒ das Gefühl, die Welt zu verstehen und handhaben zu können sowie das eigene Leben als sinnvoll zu empfinden ‒ auf den Leib eine gesundende Wirkung hat.

Dieser Aspekt ist für den alltäglichen Umgang mit IT-Technologie enorm wichtig: Neben einer Aufmerksamkeit auf äußere Aspekte der Gesundheit ist auch die Pflege eines aktiven seelisch-geistigen Innenlebens im Sinne des Kohärenzgefühls von großer Bedeutung. Denn man kann nicht nur der wahrnehmbaren Welt fremd werden, sondern auch der Welt im eigenen Innern, da die aufkommende KI uns mehr und mehr in Versuchung führt, unser selbstständiges Denken zu verlernen.

Künstliche Intelligenz

Mit dem Bau der ersten Computer begann das Zeitalter der Universalgeräte, die menschliches Denken mechanisieren. In den Computerprogrammen, die in exakt vorgegebener Weise auf der Hardware ablaufen, erstarren die Strukturen der im menschlichen Denken lebenden Logik und diese werden sozusagen auf die Universalstruktur der Hardware geschrieben.

Bereits in den 1940er-Jahren entstanden die ersten Überlegungen, wie man nicht nur die Logik des Menschen maschinell imitieren kann, sondern auch die physischen Abläufe im Gehirn. Das führte zum Bau sogenannter künstlicher neuronaler Netze, also Computern, die in ihrer Programmierung in sehr vereinfachter Weise die Reizübertragung des menschlichen Nervensystems nachahmen. Diese Netze sind gegenwärtig die Basis der sogenannten künstlichen Intelligenz (KI). Es sind heute riesige Computersysteme, die, wie beispielsweise ChatGPT, über Milliarden veränderlicher Parameter verfügen. Neuronale Netze sind so programmiert, dass diese Parameter erst an gegebene Daten angepasst werden müssen, bevor sie eingesetzt werden können. Das bedeutet, dass man diese Netze noch trainieren muss. Durch millionenfache Wiederholungen von Dateneingaben wird das System dazu gebracht, dass sich seine Parameter allmählich immer mehr an die verborgenen Strukturen der von außen gegebenen Daten anpassen, bis es am Ende fähig ist, sinnvoll auf eingegebene neue Daten zu reagieren.

Durch das Internet ist es möglich geworden, dass Milliarden Menschen ihre Gedanken und Gefühle in Form von Texten, Bildern, Filmen oder Tondateien austauschen bzw. im Netz darstellen können. Das wird alles auf großen Datenspeichern, die Teil des Netzes sind, gespeichert. Damit werden die künstlichen neuronalen Netze trainiert. Die Menschheit arbeitet also, meist ohne es zu wissen, an der Entstehung der künstlichen Intelligenzen mit. In dem, was als sogenannte künstliche Intelligenz auftritt, begegnet uns daher nichts anderes als das gesammelte und vernetzte vergangene Denken der Menschheit. Die Gedanken der Menschen haben sich in den Geräten materialisiert: Computer sind erstarrtes „Gedankeneis“.

Die künstliche Intelligenz ist tote Intelligenz; aus ihr kommen prinzipiell – auch wenn sie noch so genial zu sein scheint – keine Zukunftsimpulse. Der in ihr liegende Geist sagt: Wie es war, wird es wieder sein. Zukunftsimpulse kommen einzig und allein aus dem lebendigen, im gegenwärtigen Hier und Jetzt aktiven Denken und Wollen des Menschen.

Morgenröte eines neuen Bewusstseins

An der mittlerweile weltumspannenden Macht der Computersysteme zeigt sich die weltgestaltende Bedeutung des menschlichen Denkens, denn alle diese Systeme sind aus menschlichem Denken entstanden, genauer: dem menschlichen Verstandesdenken. Dieses hat sich überhaupt erst in der griechischen Antike entwickelt und ist gegenwärtig – vergleichsweise gesagt – überreif geworden. Es fordert den Menschen auf, eine neue Stufe des Denkens zu entwickeln, die über den bloßen Verstand hinausgeht.

Der Kulturphänomenologe Jean Gebser sprach davon, dass sich im Übergang zum 20. Jahrhundert ein neues Bewusstsein zu entwickeln beginnt: ein aperspektivisches oder integrales Bewusstsein. Seine detaillierte Phänomenologie dieser Bewusstseinsveränderung, gipfelt in der These, dass die Menschheit als Ganze auf dem Weg ist, zu einem neuen Bewusstsein durchzubrechen. Und für ihn ist dieser Durchbruch ein Durchscheinen des Göttlichen, ein Erfahren der Realität des Christus. Am Schluss seines Werkes schreibt er über unsere Gegenwart:

„Die tiefe Wahrheit des Christlichen von der Transparenz, der Diaphanität der Welt wird wahrnehmbar. Der lautere Einbruch des Jenseitigen ins Diesseitige, die Präsenz des Jenseits im Diesseits, des Todes im Leben, des Transzendenten im Immanenten, des Göttlichen im Menschen wird transparent. Die Menschwerdung Gottes ist nicht vergeblich gewesen“ (Gebser 1953, S. 379).[11]

Auch der Anthroposoph Rudolf Steiner machte auf diese Tatsache aufmerksam und wies entschieden darauf hin, dass man sein denkendes Bewusstsein zu anderen Bewusstseinsformen erweitern kann. Er zeigte von den verschiedensten Aspekten aus, welche Wege man gehen kann, um das Verstandesdenken allmählich zu höheren Bewusstseinsformen zu erweitern.

Notwendigkeit der inneren Entwicklung

Gebsers wiederholte Warnung, dass Menschen in dekadent gewordene alte Bewusstseinsformen zurückfallen würden, wenn sie den Anforderungen der neuen Zeit ausweichen, findet man auch bei Steiner. Er wies immer wieder warnend darauf hin, dass die völlige Dekadenz, ja die Barbarei drohe, wenn nicht genügend viele Menschen sich entschließen würden, zur äußeren technologischen Entwicklung ein aus eigener Kraft hervorgehendes inneres Werden hinzuzustellen. Er sah es als existenzielle Notwendigkeit an, dass dem technischen Fortschritt als Gegengewicht eine Erkenntnis der geistigen Welt hinzugefügt werden muss. Noch in dem letzten von ihm verfassten Aufsatz weist er ausdrücklich darauf hin, dass die Menschheit mit ihrem alltäglichen Handeln in einen technischen Bereich eingetreten ist, den er als Unter-Natur bezeichnet. Der Mensch muss sich mit dieser Unter-Natur auseinandersetzen, was er aber nur dann sinnvoll tun kann, wenn er sich zugleich den Zugang zu einer Über-Natur erwirbt:

„Die Unter-Natur muss als solche begriffen werden. Sie kann es nur, wenn der Mensch in der geistigen Erkenntnis mindestens gerade so weit hinaufsteigt zur außerirdischen Über-Natur, wie er in der Technik in die Unter-Natur heruntergestiegen ist. Das Zeitalter braucht eine über die Natur gehende Erkenntnis, weil es innerlich mit einem gefährlich wirkenden Lebensinhalt fertig werden muss, der unter die Natur heruntergesunken ist“ (Steiner 1998, GA 26, S. 257).[12]

Wir sind mit unserem Leib in eine technische Welt eingebunden: Wir bedienen die verschiedensten Apparate, bewegen uns mithilfe von Maschinen, schauen auf Bildschirme usw. Das beinhaltet die Gefahr, der sichtbaren Welt fremd zu werden. Die in den Geräten verborgene vergangene menschliche Intelligenz droht uns der im menschlichen Inneren zu findenden spirituellen Welt zu entfremden. Diese Situation ist Zeitenschicksal. Es steht heute in der individuellen Verantwortung, dem gewachsen sein zu wollen, indem man sich auf einen inneren, beispielsweise meditativen Entwicklungsweg begibt. Dieser findet nicht im „Luftleeren“ statt, sondern hat ebenfalls eine Rückwirkung auf den Leib. So wie Technik auf den Leib mit zertrennenden Kräften wirkt, so stellt die innere Entwicklung den Leib in eine übergreifende spirituelle Ganzheit hinein, aus der gesundende Kräfte hervorgehen.

Epilog

Für die heranwachsende Generation ist es wichtig, dass sie möglichst viele erwachsene Menschen findet, die ihr in dieser Hinsicht ein Vorbild sein können und zudem auch den Mut und die Kraft haben, dem verführerischen Sog der digitalen Endgeräte für einige Zeit Einhalt zu gebieten. Die Kinder brauchen Freiräume, in denen sie die reale Welt genügend erfahren und erforschen können, um der Welt ein Freund zu werden.

Ein solcher Gedanke heißt nicht, dass man technikfeindlich ist, sondern dafür eintritt, dass die jungen Menschen lernen, fest in der realen Welt zu stehen und in der Lage sind, deren Herausforderungen zu meistern. Erst wenn sie im Leben in der Wirklichkeit der Erde ein solides Fundament gegründet haben, können sie die virtuelle Weltfremdheit sinnvoll in ihre äußere und innere Biografie integrieren.


[1] Nadella, Satya (2019): Zum Geleit. In: Klaus Schwab mit Nicolas Davis: Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution. Wie wir den digitalen Wandel gestalten. München: DVA.

[2] Engtoft Larsen (2019): Virtuelle und erweiterte Realität. In: Klaus Schwab mit Nicolas Davis: Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution. Wie wir den digitalen Wandel gestalten. München: DVA.

[3] Benjamin, Yobie (2019): Die Schnittstelle: das A und O. In: In: Klaus Schwab mit Nicolas Davis: Die Zukunft der Vierten Industriellen Revolution. Wie wir den digitalen Wandel gestalten. München: DVA.

[4] Weizenbaum, Joseph (1978): Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

[5] Schachtner, Christel (1993): Geistmaschine. Faszination und Provokation am Computer. Frankfurt/M: Suhrkamp.

[6] Foerst, Anne (2008): Von Robotern, Mensch und Gott. Künstliche Intelligenz und die existentielle Dimension des Lebens. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

[7] Bauer, Joachim (2023): Realitätsverlust. Wie KI und virtuelle Welten uns Besitz ergreifen und die Mensch-

lichkeit bedrohen. München: Heyne.

[8] Eine Zusammenfassung aktueller Befunde findet man bei Zdražil, Tomáš (2024): Die Lebens- und Gesundheitssituation der Kinder und Jugendlichen – eine Bestandsaufnahme. In: Thomas Damberger/Edwin Hübner (Hrsg.): Kinder stärken in Zeiten der Digitalisierung. In Krisen reflexive Energie entwickeln. Opladen, Toronto: Barbara Budrich.

[9] Böhme, Gernot (2003). Leibsein als Aufgabe. Leibphilosophie in pragmatischer Hinsicht. Zug/Schweiz: Die Graue Edition.

[10] Merleau-Ponty, Maurice (1966): Phänomenologie der Wahrnehmung. Berlin: Walter de Gruyter &Co.

[11] Gebser, Jean (1953): Ursprung und Gegenwart. Bd. 2. Die Manifestationen der aperspektivischen Welt. Versuch einer Konkretion des Geistigen. Stuttgart: DVA.

[12] Steiner, Rudolf (1998): Anthroposophische Leitsätze. Der Erkenntnisweg der Anthroposophie. Das Michael-Mysterium. GA 26. Dornach: Rudolf Steiner Verlag.

Share

LOGON Magazine

Bestellmöglichkeiten

über unseren Online-Shop oder per Email: shop@logon.media

  • Einzelheft 10 €, inkl. Versand (Ausland 14 €, inkl. Versand)
  • Einzelheft digital 4 €
  • Print-Abo 36 €, 4 Ausgaben/Jahr, inkl. Versand (Ausland 52 €), fortlaufend, Kündigung jederzeit möglich.
  • Digitales Abo 15 €, 4 Ausgaben/Jahr zum Download (pdf), fortlaufend, Kündigung jederzeit möglich.

Unsere neuesten Artikel

Post info

Datum: September 11, 2025
Autor: Edwin E. F. Hübner (Germany)
Foto: xr-Bild-von-Brian-Penny-auf-Pixabay CCO

Bild: